Saturday, December 2, 2023

WM 2022 | Fifa: Abhöraffäre? Neue Vorwürfe gegen Gastgeber Katar

Auch mehrere Monate nach dem Ende der WM gibt es neue Meldungen, die kein gutes Licht auf das Turnier werfen. Diesmal geht es um mögliche Spionage.

Katar hat einem Bericht zufolge ein geheimes Treffen zwischen der Schweizer Bundesanwaltschaft und Fifa-Chef Gianni Infantino abgehört. Das berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». Ziel war es, Bundesanwalt Michael Lauber zu erpressen – der damals bei der Fifa wegen Korruption ermittelte.

Katar hat dem Bericht zufolge ein Hotelzimmer verwanzen lassen, in dem sich der damalige Bundesanwalt Michael Lauber im Juni 2017 heimlich mit Infantino getroffen hatte. Ziel war es, Lauber zu erpressen. Er leitete damals Ermittlungen zur Korruption im Fußball-Weltverband und unter anderem zur umstrittenen Vergabe der WM 2022 an Katar.

Laubers Treffen mit Infantino fand in einem Konferenzraum in einem Luxushotel in Bern statt, das seit 2009 im Besitz des Emirats ist. Der Raum ist auch über denselben Korridor wie die Botschaft von Katar zu erreichen.

Gemäss im «NZZ»-Bericht erwähnten Quellen sollte die Abhöraktion unter dem Decknamen «Projekt Matterhorn» Lauber mit der Aufzeichnung erpressen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte das Treffen mit Infantino stets dementiert – musste aber 2020 aufgrund von Enthüllungen über insgesamt drei informelle Treffen mit Fifa-Funktionären schliesslich zurücktreten.

Laut «NZZ» erklärte Laubers Anwalt, sein Mandant habe keine Kenntnis von einer Aufzeichnung des Treffens mit Infantino gehabt. Zudem sei er nie von Vertretern Katars angesprochen worden, noch habe es Erpressungsversuche gegeben. Die «NZZ»-Enthüllungen wurden auch von katarischer Seite dementiert.

Auch Katar steht seit Ende letzten Jahres wegen eines Korruptionsskandals im EU-Parlament im Rampenlicht. Das Golfemirat u

Marokko soll versucht haben, Vertreter des EU-Parlaments zu bestechen und so Einfluss auf die Politik der Europäischen Union zu nehmen. Beide Länder weisen die Vorwürfe vehement zurück. Nach Angaben der zuständigen belgischen Ermittler räumte der Hauptverdächtige in dem Verfahren ein, Gelder aus Katar und Marokko weitergegeben zu haben.

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