Die Europameisterschaft im vergangenen Jahr verpasste sie verletzt. Sie wird auch in diesem Sommer nicht an der WM teilnehmen.
Die Olympiasiegerin und ehemalige Kapitänin Dzsenifer Marozsan beendet ihre Karriere in der deutschen Nationalmannschaft. Das Länderspiel am 11
Nürnberg gegen Brasilien solle ihr Abschiedsspiel werden, teilte der DFB am Montag mit. Für die ehemalige Frankfurterin wäre es ihr 112. Auftritt in der Auswahl. „Meine schwere Knieverletzung im Frühjahr 2022 hat mir gezeigt, dass sich der Rückzug aus der Nationalmannschaft richtig anfühlt“, sagte Marozsan.
Die gebürtige Ungarin hatte sich im vergangenen April beim 2:3 in der WM-Qualifikation in Serbien einen Kreuzbandriss zugezogen und die EM in England verpasst. Die Weltmeisterschaft vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland ist für sie kein Thema mehr. „Im Verein geht es mir wieder gut, aber mein Knie ist nicht mehr das gleiche – ich muss viel arbeiten, damit ich alle Trainingseinheiten und Spiele absolvieren kann. Ich glaube, das wäre einfach zu viel, dann Länderspiele , Vorbereitung und das ganze Turnier”, erklärte Marozsan.
Für Joti Chatzialexiou, Sportdirektor Nationalmannschaften beim DFB, ist Marozsan „einer der brillantesten Fußballer, die je für Deutschland gespielt haben“. Sie startete 2007 beim 1. FC Saarbrücken, bevor sie 2009 zum 1. FFC Frankfurt wechselte. Seit 2016 ist sie bei Lyon in der französischen Erstliga angestellt. Von dort wurde sie 2021 für sechs Monate an den amerikanischen Partnerklub OL Reign ausgeliehen.
„Ich habe größten Respekt vor der Entscheidung von Dzsenifer Marozsan“, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. „Sie ist eine tolle Persönlichkeit und eine herausragende Fußballerin, die unglaublich viel für den deutschen Fußball getan hat.“
Marozsan erzielte 33 Tore für die deutsche Mannschaft. Sie wurde 2013 Europameisterin und gewann 2016 mit den DFB-Frauen in Rio de Janeiro Olympiagold. Sie gewann sechsmal die Champions League und viermal die französische Meisterschaft. 2017, 2018 und 2019 wurde sie zu Deutschlands Fußballerin des Jahres gewählt.