Auch der dritte Verhandlungstag bringt kein Urteil: HSV-Profi Mario Vuskovic muss maximal zwei Wochen warten. Der Fall wird Dopingexperten und Analysten wohl noch lange beschäftigen.
Fußballprofi Mario Vuskovic hat im Schlussplädoyer des weitreichenden Dopingverfahrens unter Tränen seine Unschuld beteuert. Der 21-jährige kroatische Verteidiger beim Hamburger SV darf auf einen Freispruch hoffen, muss aber noch eine vierjährige Sperre befürchten. Das Sportgericht der Deutschen
Am dritten Verhandlungstag in Frankfurt/Main verkündete der Fußball nur das Urteil für die nächsten zwei Wochen. Wegen der Besonderheit des Verfahrens, wie der Vorsitzende Richter Stephan Oberholz in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main erklärte: „Wir brauchen Zeit.“
Ein Dolmetscher übersetzte Vuskovics Worte kurz vor Ende der vierstündigen Anhörung im „Golden Goal“-Saal: „Ich habe noch nie im Sport geschummelt und werde es auch nie (…). Jeden Tag wünsche ich mir, dass dieser Albtraum ein Ende hat.“ Ich habe vor allem Angst, dass es morgen einem anderen Athleten passieren kann.”
Sein Klub HSV geht weiter von einem guten Ende für Vuskovic aus. „Aus unserer Sicht kann es weiterhin nur zu einem Freispruch kommen, weil der erforderliche Nachweis eines Dopingverstoßes von Mario Vuskovic nicht erbracht wurde“, hieß es in einer Mitteilung.
Der Rechtsstreit um den Zweitligaspieler hat eine Grundsatzdebatte über den Nachweis von Blutdoping entfacht – und die ist noch lange nicht beendet. Vuskovic steht im Verdacht, mit körperfremdem Erythropoietin (Epo) gedopt zu haben. Seit November 2022 ist er gesperrt – auch er durfte nicht mit seinem Team trainieren.
Im Falle einer Verurteilung kann Vuskovic vor den DFB-Bundesgerichtshof ziehen. Im Falle eines Freispruchs könnten die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada und die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada beim Court of Arbitration for Sport (Cas) Berufung einlegen.
Oberholz ließ zu Beginn der Verhandlung wissen, dass aus seiner Sicht die Ursache wissenschaftlich „ausgeschrieben“ sei. „Es droht eine unendliche Geschichte zu werden“, sagte er angesichts der vielen Meldungen und betonte: „Wir glauben, dass wir definitiv eine Entscheidung treffen können – heute.“
Laut Oberholz wurde in einer Pause von mehr als eineinhalb Stunden versucht, das Ganze „einvernehmlich“, also einvernehmlich, zu regeln. Aber dies schlug fehl. DFB-Chefankläger Anton Nachreiner sagte in seinem Plädoyer: „Ich halte diesen Dopingvorwurf für problemlos bewiesen.“ Allerdings plädierte er für eine Strafminderung „für einen 21-jährigen jungen Mann, der vielleicht einmal einen Fehler gemacht hat“ – bevor „eine vermutlich sehr erfolgreiche Karriere ruiniert wäre“.