Sie liefern sich epische Duelle und das schneller als je zuvor. Jonas Vingegaard und Tadej Pogačar dominieren die Tour. Der Däne versteht die Dopingskeptiker.
Jonas Vingegaard und Tadej Pogačar liefern sich derzeit ein episches Duell bei der Tour de France. Die fast täglichen Höchstleistungen der beiden Ausnahmesportler erregen bei Beobachtern im in der Vergangenheit chronisch dopinggeplagten Radsport fast automatisch Misstrauen – was selbst Vingegaard nachvollziehen kann.
„Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich die Skepsis vollkommen“, sagte der Titelverteidiger nach der 15. Etappe der Frankreich-Rundfahrt am Sonntag. „Ich denke sogar“, erklärte Vingegaard, „dass wir skeptisch gegenüber dem sein müssen, was in der Vergangenheit passiert ist. Sonst würde es wieder passieren.“ Deshalb, so der 26-Jährige, könne er all diese Bedenken verstehen. Aber: „Ich kann nur sagen, dass ich nichts nehme.“
Die Fragen, mit denen Vingegaard konfrontiert wurde, ergaben sich aus der Tatsache, dass die besten Fahrer der Tour in diesem Jahr bestimmte Anstiege schneller bewältigt hatten als die besten Kletterer in der unrühmlichen Ära des Sports in den 1990er und 2000er Jahren.
„Wir sind schneller, deshalb freue ich mich über diese Skepsis“, sagte Vingegaard, lieferte aber auch eine Erklärung. „Vieles ist anders – die Ernährung, das Material, das Training. Alles hat sich verändert“, sagte er.
Tatsächlich sind die Anstiegszeiten Experten zufolge aufgrund der technischen und trainingswissenschaftlichen Fortschritte der letzten Jahrzehnte kaum seriös miteinander vergleichbar. Auch Faktoren wie der Verlauf der Vorstufe und die äußeren Bedingungen spielen eine Rolle.