Auf dem Teil der Tour von Annemasse nach Morzine kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Für mehrere Teilnehmer ist die Frankreich-Rundfahrt beendet.
Schlimme Szenen, die niemand sehen will: Die 14. Etappe der Tour de France wurde wegen eines Massenunfalls vorübergehend abgebrochen. Etwa fünf Kilometer nach dem scharfen Start in Annemasse stürzte ein großer Teil des Feldes in einer Abfahrt ab. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie zahlreiche Autofahrer in einer Kurve der Straße verletzt wurden, auch Fahrräder lagen verstreut auf dem Asphalt. Die Rennärzte kümmerten sich um die rund 20 gestürzten Fahrer, von denen einige schwere Schürfwunden erlitten.
Angesichts der Schwere des Zusammenstoßes blieb der Reiseleitung nur eine Möglichkeit: Das Rennen wurde sofort neutralisiert und die Fahrer gestoppt. Es war eine lange Pause: Das Rennen wurde erst nach rund 23 Minuten mit einer zwei Kilometer langen Neutralphase fortgesetzt. Es war der erste Massensturz auf der diesjährigen Tour.
Für drei Fahrer hatte der Unfall dramatische Folgen: Sowohl der Spanier Antonio Pedrero als auch der Südafrikaner Louis Meintjes mussten das Rennen abbrechen und ins Krankenhaus gebracht werden. Schlimmer noch: Bei Meintjes wurde sofort bestätigt, dass er sich das Schlüsselbein gebrochen hatte. Sein Ausfall traf sein Team hart: Der 31-Jährige wurde 13. der Gesamtwertung und war Kapitän des Intermarché-Teams mit dem Augsburger Georg Zimmermann. Auch der kolumbianische Meister Esteban Chaves gab wenige Kilometer nach dem Restart auf.
Auslöser des Sturzes war offenbar ein Fahrfehler. Da fast jedes Team beteiligt war, sah sich Rennleiter Christian Prudhomme gezwungen, zu neutralisieren – ein äußerst seltener Schritt bei der Tour. Die Sportdirektoren der Mannschaften lobten die Entscheidung.
Früher waren es eher äußere Faktoren, die zu einem Rennabbruch führten. Mal blockierten Umweltaktivisten die Straße, mal streikten Autofahrer für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Bei der Tour 2019 musste die Etappe nach Tignes wegen eines Erdrutschs abgesagt werden.