Sprinter Phil Bauhaus rast bei der Tour de France erneut aufs Podium. Doch zum vierten Mal war ein Belgier zu schnell für die Konkurrenz.
Gleich noch einmal: Phil Bauhaus stürmte beharrlich und mit letzter Kraft dem Ziel entgegen, doch am Ende war Speed-König Jasper Philipsen auch in Moulins nicht zu schlagen. Der Belgier feierte auf der elften Etappe der Tour de France seinen vierten Tagessieg, für Bauhaus gab es mit Platz drei hinter Dylan Groenewegen einen weiteren Podiumsplatz in der Statistik. Der 28-Jährige wurde am nächsten Tag Zweiter in Bayonne und Dritter in Nogaro.
„Bis jetzt ist es eine unglaubliche Tour. Ich kann gar nicht fassen, wie gut es läuft. Ich bin sehr stolz und zufrieden mit seiner Form. Im Finale haben wir uns wieder gut geschlagen“, sagte Philipsen, der ohne die Hilfe eines Top-Fahrers ins Ziel kam Mathieu van der Poel musste sich damit begnügen. „Ich kann ohne ihn gewinnen, aber er ist wirklich wichtig für die Mannschaft.“
Dass Philipsen die Massensprints derart dominieren würde, hätten nicht einmal die größten Optimisten erwartet. Neben dem 25-Jährigen ist auf der diesjährigen Tour alles vertreten, was im Sprint einen Namen hat. Bauhaus war im Finale fast ideal aufgestellt, aber den Unterschied machten einmal mehr Philipsens unbändige Stärke und sein taktisches Gespür, der mit großem Vorsprung gewann.
An der Spitze der Gesamtwertung gab es auf der letzten Flachetappe vor den Alpen keine Veränderungen. Dänemarks Titelverteidiger Jonas Vingegaard liegt 17 Sekunden vor dem Slowenen Tadej Pogacar. Jai Hindley vom deutschen Team Bora-hansgrohe ist mit 2:40 Minuten Rückstand Dritter.
Die erste Ankunft in der Geschichte der Tour in Moulins sollte die letzte Chance für die Sprinter in der zweiten Tourwoche sein. Entsprechend war die Prophezeiung über den Verlauf des Bauhaus-Rennens. „Wir erwarten eine kleine Ausreißergruppe und einen einigermaßen kontrollierten Tag“, sagte der Bocholter zum Auftakt in Clermont-Ferrand. Die entsprechende Gruppe mit drei Wagemutigen war recht schnell gefunden, doch das Feld ließ dem Trio nicht einmal vier Minuten Vorsprung. 13,5 Kilometer vor dem Ziel war das Feld wieder zusammen und die Vorbereitung auf den Sprint begann.
Für Unterhaltung auf der weitgehend langweiligen Bühne sorgte das Team UAE, angeführt vom zweifachen Sieger Tadej Pogacar. „Okay Leute, Plan C. Wir springen auf den Tiger. Wenn die Krokodile schwimmen müssen, springt ihr“, funkte ein Sportdirektor. Es war zunächst unklar, was die Anweisung bedeutete. Renntechnisch passierte auf dem Weg nach Moulins zunächst nichts. Es ist möglich, dass das VAE-Team einen Scherz gemacht hat.