Nächster Rückschlag für den VfB Stuttgart: Nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg sind die Schwaben nun Tabellenletzter – und bleiben vorerst dort.
Bruno Labbadia ging langsam mit versteinerter Miene über den Rasen und rollte nur gelegentlich mit der Zunge über die Lippen. Die lauten Pfiffe des Publikums dröhnten dem Trainer des VfB Stuttgart und seinen deprimierten Spielern ins Ohr, und sie mussten sich auch die wütenden Rufe aus der Cannstatter Wende anhören: „Wach auf, wach auf“, riefen die treuesten Fans empört .
Jetzt, wo die Schwäbische Rote Laterne immer noch brennt, gibt es Risse im Verhältnis zwischen der Mannschaft und den Anhängern. Kein Wunder, wie Torhüter Fabian Bredlow zugeben musste. „Das war viel zu wenig, wir haben alle nicht gut zusammengespielt“, sagte er nach dem 0:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg bei Sky, „ich verstehe die Fans.“ Der VfB hat unter Trainer Bruno Labbadia nun zehn Spiele bestritten und nur einen Sieg errungen.
Als sie auf den letzten Tabellenplatz zurückfielen, wurde erneut deutlich, was den Schwaben fehlte: Sie nutzten zu wenige Torchancen nicht aus. „Es gab Chancen, nach dem 0:1 haben wir das Spiel gespielt, aber unsere Chancen nicht ausreichend genutzt“, betonte Josha Vagnoman, der von Bundestrainer Hansi Flick für die Länderspiele am Freitag gegen Peru und Belgien nominiert wurde . Der Verteidiger wurde in der 62. Minute eingewechselt.
Vagnoman blieb ebenso unbeachtet wie der mit ihm nominierte Wolfsburger Felix Nmecha, doch Omar Marmoush sorgte mit seinem Tor in der 56. Minute für den Höhepunkt der meist ereignislosen Partie. Marmoush war in der Vorsaison vom VfL an den VfB ausgeliehen, doch nun bescherte er Trainer Niko Kovac und seinen Teamkollegen nur den zweiten Dreier aus den letzten acht Spielen – und war zumindest für eine Nacht auf Rang sechs dicht dran an Eintracht Frankfurt.