Lange mussten sie warten, nun ist es ihnen endlich wieder gelungen: Die deutschen Langläufer haben bei der Nordischen Ski-WM eine Medaille gewonnen.
Arm in Arm und mit lautem Gesang feierte das deutsche Silberquartett den nächsten deutschen Cross-Country-Coup. „Oh, wie schön ist das“, tönte es im Zielgelände im verschneiten Planica. Erste Läuferin Laura Gimmler hatte Tränen in den Augen. „Kaum zu glauben. Das muss ich erst mal sacken lassen“, sagte der 29-Jährige euphorisch und Teamchef Peter Schlickenrieder jubelte: „Silber glänzt wie
Gold!” Mit Platz zwei in einem grandiosen Rennen bescherte die Damenstaffel dem deutschen Langlauf-Team die erste Weltcup-Medaille seit zwölf Jahren und untermauerte ein Jahr nach Olympia-Silber eindrucksvoll den Aufwärtstrend des Langlaufs Asse.
“Es ist immer das Schwierigste, eine solche Leistung zu bestätigen”, sagte Hennig in der ARD. “Ich bin sehr, sehr stolz auf unser Team.” Die 26-Jährige, Gimmler, Pia Fink und Victoria Carl mussten sich am Donnerstag in Slowenien nur dem siegreichen Quartett aus Norwegen geschlagen geben.
„Das ist ein sehr wichtiger Meilenstein, den wir hier erreicht haben – einen solchen Erfolg zu wiederholen“, sagte Schlickenrieder mit Blick auf die Winterspiele 2022. Damals war neben Staffel-Silber Hennig und Carl mit Gold im Teamsprint ein deutsches Langlauf-Märchen vorgesehen. „Ich freue mich riesig. Man merkt, dass die Mannschaft immer mehr zusammenwächst“, sagte Motivator Schlickenrieder.
Auch Skispringerin und dreimalige Weltmeisterin Katharina Althaus bejubelte das nächste Highlight des deutschen Quartetts, das mit schwarz-rot-goldenen Glücksbringern im Haar auflief. Nach ihrer furiosen WM gönnte sich Althaus auf der Tribüne ein belegtes Brot und fieberte mit.
Anders als Skispringer oder Nordische Kombinierer waren Wintersportler lange Zeit nicht an deutsche Erfolge im Langlauf gewöhnt. Doch seit der vergangenen Saison ist das Team im Aufwind – und das nicht nur bei Großveranstaltungen. Auch im Weltcup gab es zuletzt wieder mehr Podestplätze. Nun endete die lange WM-Serie ohne Podium.
Gimmler etablierte sich in einer Spitzengruppe aus vier Nationen. Schlickenrieder, der seine Athleten wie gewohnt mit lautem Jubel anfeuerte, war hochzufrieden. „Wenn es so weitergeht, haben wir gute Chancen“, sagte er in der ARD, während Hennig auch als Zweiter eine sehr gute Leistung zeigte. Der 26-Jährige profitierte von einem Sturz der Schwedin Ebba Andersson und brachte Deutschland kurzzeitig sogar nach vorne. Auch Fink fuhr ein starkes Rennen, musste aber die Norwegerin Ingvild Flugstad Oestberg ziehen lassen. Schlussläufer Carl sicherte sich Silber aus Schweden.