Für Schalke-Trainer Thomas Reis ist das Derby gegen Bochum eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Die Fans des VfL empfingen ihn mit heftigen Beleidigungen.
“Wenn du kein unehrenhafter Bastard bist, wer dann?” – Es ist eine heftige Beleidigung, dass die Fans der
Der VfL Bochum hat seinen ehemaligen Trainer Thomas Reis empfangen. Die Worte stehen auf einem großen Spruchband, das die VfL-Anhänger vor dem Heimspiel gegen Reis-Neuzugang Schalke 04 am Zaun ihrer Fantribüne aufhängen. Die Buchstaben T und R, also die Initialen von Reis, sind sogar farblich abgesetzt.
Der Hintergrund: Reis war noch bis September 2022 Trainer beim VfL Bochum, wurde dann aber mangels Erfolg entlassen. Kurz zuvor hatte er noch betont: „Wenn ich nicht aus Bochum bin, wer dann?“ Seine Aussage kam nicht von ungefähr, denn Reis hat eine lange Historie bei den Bochumern. Als Spieler spielte er acht Jahre für den VfL und war Teil der Mannschaft, die 1997 erstmals den Uefa-Cup erreichte. Als Trainer stieg er dann 2021 mit Bochum in die Bundesliga auf und hielt dort die Klasse folgende Saison.
Doch nur 45 Tage nach seiner Entlassung wurde er vom Lokalrivalen Schalke verpflichtet. Grund genug für die Fans, ihm die Treue zu halten und als Beleidigung zurückzuschießen. Besonders übel nehmen die Bochumer den Wechsel von Reis zum Konkurrenten, soll er doch vor seiner Entlassung in Bochum im Sommer mit Schalke über einen möglichen Vereinswechsel gesprochen haben. Auf Nachfrage hatte er dies jedoch stets verneint.
Deshalb beließen sie es nicht bei der Beleidigung mit dem Spruchband: Als Reis das Stadion betrat, gab es ein lautes Pfeifkonzert. Außerdem riefen die Anhänger: „Wir sind Bochum und ihr nicht!“ Auch Reis musste sein TV-Interview an der Mittellinie und nicht wie sonst üblich an der Eckfahne führen – um mehr Abstand zu den Fans zu schaffen.
