Er ist verantwortlich für sechs Olympiasiege und 15 Weltmeistertitel in der Nordischen Kombination: Jetzt will Bundestrainer Hermann Weinbuch aufhören.
Hermann Weinbuch geht nach 27 Jahren als Bundestrainer der Nordischen Kombination in den Ruhestand. Das bestätigte der 62-Jährige nach dem letzten WM-Lauf in Planica. „Die Zeit für den zweiten Platz ist gekommen. Es ist ungewöhnlich zu sagen: Es ist vorbei. Jetzt kann ich etwas entspannter ins Leben starten“, sagte Weinbuch.
Weinbuch ist seit 1996 im Amt, in seiner Ära feierten die Kombinierer sechs Olympiasiege und 15 Weltmeistertitel. Der erfahrene Coach will beim Deutschen Skiverband (DSV) bleiben. „Noch ist nichts klar, aber das wird nicht von heute auf morgen passieren, wir haben bereits Vorgespräche geführt, aber es steht noch nichts fest“, sagte der langjährige Coach.
Weinbuch will bei der Suche nach seinem Nachfolger helfen. “Wir haben das eine oder andere im Auge, aber das ist noch nicht entscheidungsreif”, sagte der Ex-Weltmeister.
Seine Athleten zollten Weinbuch beim Abschied Tribut. „Hermann ist ein absoluter Experte auf seinem Gebiet“, sagte der dreimalige Weltcup-Vizeweltmeister Julian Schmid: „Er hat die Kombination in sich
Deutschland wurde jahrzehntelang geprägt, das tut natürlich sehr weh. Wir werden versuchen, einen würdigen Ersatz für ihn zu finden, aber ich denke, das könnte sehr schwierig werden.”
Weinbuch hatte in der Vergangenheit oft an den Ruhestand gedacht. Bereits 2011 meldete der DSV, Weinbuch habe sich aus familiären Gründen verabschiedet und der langjährige Assistent Ronny Ackermann werde nach den Winterspielen 2014 übernehmen – 2020 trat Ackermann stattdessen von seinen Aufgaben im Weltcup-Team zurück.
Da im Winter 2023/24 kein Großereignis ansteht – die darauf folgenden Weltmeisterschaften finden 2025 in Trondheim statt, 2026 Olympia der Kombinierer in Val di Fiemme – ist der Zeitpunkt für einen Trainerwechsel gut gewählt.