Aufgrund des russischen Angriffskrieges sind russische Sportler in vielen Sportarten nicht zugelassen. Manche machen deshalb einen Umweg.
Kurz nach dem Ende der Olympischen Spiele 2022 in Peking hat Russland die Ukraine angegriffen. Auch für den Sport hatte der Krieg Folgen. Russische Sportler wurden aus fast allen Sportarten ausgeschlossen, auch aus den Nationalmannschaften.
Nach einem Bericht des russischsprachigen Mediums „Cholod“ traten seit Kriegsbeginn mehr als 200 russische Sportler unter anderer Flagge an. Unter ihnen sind Welt- und Europameister.
Viele von ihnen haben ihre Staatsbürgerschaft geändert oder wollen dies in naher Zukunft tun. Auch Doppelstaatsbürgerschaften sind häufig vertreten.
Laut „Cholod“ wechselten die meisten Sportler zum Schach. Es wird nun erwartet, dass 141 Russinnen ein anderes Land repräsentieren, darunter auch Schachweltmeisterin Alexandra Kosteniuk. Sie tritt nun unter Schweizer Flagge an.
Viele „Veränderungen“ gab es auch im Eiskunstlauf und im Pferdesport, wo sich jeweils elf Russen dafür entschieden. Besonders brisant ist der Fall Diana Davis. Die in den USA geborene Eiskunstläuferin ist die Tochter des umstrittenen Eiskunstlauftrainers Eteri Tutberidze. International bekannt wurde Tutberidze als Trainerin von Kamila Valiyeva bei den Olympischen Spielen in Peking. Valiyeva durfte trotz eines positiven Dopingtests weitermachen, brach jedoch im Finale unter dem öffentlichen Druck zusammen und verpasste eine Medaille.
Laut Cholod sind jeweils fünf Sportler in der Rhythmischen Sportgymnastik und im Tennis betroffen. Auch in Sportarten wie Radfahren, Fußball, Eishockey und Schwimmen entschieden sich einige Sportler, nicht mehr unter russischer Flagge anzutreten.
Anastasia Kirpichnikova, dreimalige Europameisterin im Schwimmen, vertritt Frankreich seit April dieses Jahres. Damit kann sie auch an der Schwimmweltmeisterschaft teilnehmen, die an diesem Freitag beginnt.