Im Fall der angeblich falschen Identität des HSV-Profis Bakery Jatta wurde das Verfahren endgültig eingestellt. Der 24-Jährige strebt nun die deutsche Staatsbürgerschaft an.
Das Verfahren wegen mutmaßlichen Identitätsdiebstahls von Bakery Jatta vom Zweitligisten Hamburger SV ist endgültig eingestellt worden.
„Wir haben mit der Staatsanwaltschaft vereinbart, dass das Verfahren eingestellt wird“, sagte Jattas Anwalt Thomas Bliwier auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Staatsanwalt
Hamburg bestätigte die Einstellung des Verfahrens. Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete zuerst.
Nachdem der Grundvorwurf des Identitätsbetrugs bereits im vergangenen Jahr ausgeräumt war, befasste sich das Amtsgericht Altona mit zwei weiteren Fällen, in denen Jatta widersprüchliche Angaben zum Namen seiner Mutter gemacht haben soll. Auch der 24-Jährige aus Gambia musste als Folge der rechtlichen Schritte rassistische Anfeindungen etwa von gegnerischen Fans erleben.
Laut Bliwier kann der Fall nicht wieder aufgerollt werden. Der Anwalt kündigte an, für Jatta nun die Einbürgerung in Deutschland beantragen zu wollen: „Er will die Einbürgerung und das geht nicht, solange ein Verfahren läuft.“
Diesem juristischen Ergebnis war ein langer Weg vorausgegangen. Die Staatsanwaltschaft hatte im Dezember 2021 Anklage gegen den Offensivspieler erhoben. Eigentlich soll es sich bei ihm um den zweieinhalb Jahre älteren Bakary Daffeh handeln, so die Behörde. Dem Gambier waren Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz und falsche Beglaubigungen vorgeworfen worden.
Im Juli 2022 wies das Landgericht Hamburg die Klage der Staatsanwaltschaft auf Abweisung des Strafverfahrens gegen Jatta weitgehend ab. Es bestehe kein hinreichender Verdacht auf Identitätsbetrug, wie Jattas Seite bestätigte. Dass der Gambier unter falschem Namen eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erlangt hatte, sei nicht nachgewiesen worden.
