In der deutschen WM-Gruppe kam es zum Duell zwischen Kolumbien und Südkorea. Es gab harte Fouls, Blut vergoss und eine Mannschaft zauberte den Sieg herbei.
Deutschlands Gruppengegner Kolumbien bewies im ersten WM-Spiel seine Klasse und fuhr einen souveränen Auftaktsieg ein. Der Vizemeister der letztjährigen Copa América setzte sich in Sydney mit 2:0 (2:0) gegen Südkorea mit dem ehemaligen Frankfurter Trainer Colin Bell durch und ist nach dem DFB-Frauen-Erfolg gegen Marokko (6:0) Zweiter der Gruppe H.
Kolumbien zeigte vor allem in der ersten Halbzeit südamerikanische Fußballkunst. „Las Chicas“ ließ die körperlich starken Südkoreaner immer wieder hinter sich und erspielte sich zahlreiche Abschlussmöglichkeiten vor dem gegnerischen Tor. Es dauerte jedoch bis zur 30. Minute, als die Kolumbianerin Catalina Usme per Strafstoß den Führungstreffer erzielte.
Kolumbiens erst 18-jährige Ausnahmespielerin Linda Caicedo traf dann in der 39. Minute und erhöhte auf 2:0 für die leicht favorisierten Kolumbianerinnen. Am Sonntag (ab 11.30 Uhr im Liveticker auf t-online) muss der dreimalige WM-Teilnehmer im möglicherweise entscheidenden Spiel um den Gruppensieg gegen die deutsche Mannschaft antreten.
Im Vorfeld des Turniers sorgte Kolumbien für Aufsehen, nachdem ein Freundschaftsspiel gegen Irland wegen zu harter Haltung abgebrochen wurde. Auch gegen Südkorea zeigte sich die Mannschaft körperlich robust, profitierte aber auch von eklatanten Fehlern des Gegners: Seo-Yeon Shim spielte den Ball vor dem Strafstoß klar mit der Hand, während Torwart Young-Geul Yoon bei einem Distanzschuss von Caicedo den Ball durch seine Hände gleiten ließ. Ein fataler Griff in die Leere, von der sich die Südkoreaner niemals erholen sollten.
Die technisch versierten Asiaten von Bundestrainer Bell, die 2015 die Frauen des 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht) zum Sieg in der Champions League führten, spielten zu Beginn gut, vergaben jedoch vor der Pause eine große Chance, als der kolumbianische Torhüter nach einem Tumult im Strafraum einen gefährlichen Schuss zur Ecke abfälschte.
Südkorea entwickelte nach dem Seitenwechsel viel zu wenig Gefahr. Kolumbien hingegen griff auf entlastende Gegenangriffe zurück. Die Südamerikaner hatten noch einige Chancen, das Ergebnis zu ihren Gunsten zu beeinflussen, konnten ihre Angriffe aus dem Hinterhalt jedoch nicht konsequent zum Abschluss bringen.