Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti muss vor Gericht. Der Italiener soll dem spanischen Staat Hunderttausende Euro vorenthalten haben.
Der italienische Fußballtrainer Carlo Ancelotti steht in Spanien wegen angeblichen Steuerbetrugs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trainer von Real Madrid vor, im Jahr 2014 Einkünfte aus Bildrechten nicht versteuert zu haben, wie aus einem Dokument eines Gerichts in der spanischen Hauptstadt hervorgeht, das der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorliegt.
Demnach habe ein Richter erklärt, Ancelotti habe „eingeräumt“, mit seinem Vorgehen dem spanischen Staat rund 386.000 Euro vorenthalten zu haben. Der Richter schrieb, es gebe „offensichtlich genügend Beweise“, um die gegen Ancelotti vorgeworfenen Taten als „mutmaßliche Straftat zu Lasten der Staatskasse“ zu betrachten.
Nach Angaben der spanischen Steuerbehörde zahlte Ancelotti im Jahr 2014 Steuern auf sein Gehalt als Trainer des Fußballklubs Real Madrid – nicht jedoch auf die Einkünfte aus seinen Bildrechten oder damit verbundenen Einkünften. Ein ähnliches Verfahren zur Steuererklärung von Ancelotti für das Jahr 2015 lehnte das Gericht jedoch ab. Damals war Ancelotti als Steuerinländer in Großbritannien registriert.
Der 64-jährige Ancelotti war von 2013 bis Mai 2015 Trainer von Real Madrid, im selben Jahr wechselte er zum FC Bayern München nach Deutschland. 2021 kehrte er zu Real Madrid zurück. Ab Juni 2024 soll er nach Angaben des brasilianischen Fußballverbandes Nationaltrainer Brasiliens sein.