Nach derzeitigem Stand darf Eintracht Frankfurt keine Fans nach Neapel bringen. Die Empörung auf Seiten der Anhänger der Adler ist immens. Und auch der Verein ist sauer.
Der fragwürdige Ausschluss der Anhänger von
Eintracht Frankfurt vom Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim SSC Neapel löste nach kurzer Schockstarre heftige Reaktionen beim hessischen Fußball-Bundesligisten aus.
„Es ist ein schwerwiegender und inakzeptabler Eingriff der italienischen Sicherheitsbehörden in die Organisation und Kultur der europäischen Vereinswettbewerbe“, kritisierte Axel Hellmann, in seiner Doppelfunktion als Eintracht-Vorstandssprecher und Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, den angekündigten Erlass das italienische Innenministerium auf dpa-Anfrage.
Die Eintracht wurde am Montagabend von der Europäischen Fußball-Union darüber informiert, dass gegen den Tabellenführer der Serie A eine einstweilige Verfügung erlassen werde, wonach sie keine Tickets für das Spiel am 15. März an Frankfurter Fans verkaufen dürften. Begründet wurde dies mit Sicherheitsbedenken.
Dieses Verbot soll nach Angaben der Hessen auch das offizielle Gästekontingent von insgesamt 2.700 Tickets, davon 2.400 im Gästebereich, umfassen, die dem Klub nach den Uefa-Reglementen zustehen. Die Anhänger der Eintracht machten ihrem Ärger über die Entscheidung via Social Media Luft.
„Ehrbare Hunde“, schrieb beispielsweise Eintracht-Fan und Podcaster Basti Red am Mittag von „Fußball 2000“ auf Twitter – und sprach damit vielen frustrierten Fans aus der Seele. Im Rahmen eines kurzfristig angesetzten Video-Podcasts formulierte er seinen Frust etwas präziser: „Mit einer gültigen Karte kann man seine Reisefreiheit nicht ausleben. Es ist eine unglaubliche Katastrophe (…) ?Wenn irgendwann auch andere Personengruppen wie Fußballfans behandelt werden?“ Red, der bereits seinen Flug nach Neapel und seine Unterkunft gebucht hatte, sagte in seiner Erklärung.
Er hat jetzt zwei Möglichkeiten. „Eigentlich würde ich mir wünschen, dass die Eintracht nicht spielt – und dann schauen, was passiert. Wenn Neapel die Sicherheit nicht garantieren kann, dann müssen sie vielleicht einen neutralen Austragungsort anbieten.“