Trotz des gescheiterten Investoreneinstiegs hält die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Projekt einer eigenen Bundesliga-Plattform fest. Auch die neue Geschäftsführung äußerte sich zu den umstrittenen Anstoßzeiten.
Die Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) sei erst seit vergangener Woche im Amt und habe umgehend eine wichtige Entscheidung verkündet, berichtet die „dpa“. Marc Lenz und Steffen Merkel verraten: Die Anstoßzeiten der Bundesliga werden sich nicht ändern.
Dies gilt auch für die Ausschreibung der Medienrechte im kommenden Jahr. Damit reagiert die DFL auf den gescheiterten Einstieg eines Investors, der der Liga zwei Milliarden Euro bringen sollte.
Der Plan sah vor, dass der Investor 12,5 Prozent der Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft erwerben sollte, an die sämtliche Medienrechte ausgelagert worden wären. Das Kapital soll vor allem in die Digitalisierung und den Aufbau einer Streaming-Plattform investiert werden.
Doch beim Treffen der 36 Proficlubs am 24. Mai wurde die nötige Zweidrittelmehrheit für Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern verfehlt. Elf Vereine stimmten dagegen, fünf enthielten sich.
Die Kritiker befürchteten eine mögliche Einflussnahme des Investors und eine weitere Zementierung der sportlichen Kräfteverhältnisse. Sie forderten eine klare Strategie und eine gemeinsame Vision für die Zukunft des deutschen Fußballs. Zu den Skeptikern gehörten auch die Verantwortlichen des 1. FC Köln und des FC St. Pauli.
Das Ergebnis der Abstimmung war eine krachende Niederlage für die DFL-Spitze um den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke und die Interimsgeschäftsführer Axel Hellmann und Oliver Leki. „Seit heute ist das Thema erledigt. Das ist Demokratie“, sagte Watzke nach dem Treffen.