Friday, June 9, 2023

Britische Premier League: Klubs reisen mit Inlandsflügen zu den Spielen

Die BBC analysiert die Zahl der Kurzstreckenflüge in der Premier League. Das Ergebnis ist alarmierend. Und das Umweltproblem ist noch größer als erwartet.

Gerade in Zeiten von Energiekrise und Klimakrise kommt das Thema hoch

Auch im Sport und insbesondere in Fußballvereinen rückt Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus. In der englischen Premier League scheint diese Idee jedoch nicht wirklich angekommen zu sein.

Das geht aus einer BBC-Untersuchung hervor, die die Reisen britischer Teams zu 100 Spielen der Premier League zwischen dem 19. Januar und dem 19. März dieses Jahres analysiert.

Die Studie gibt einen ersten Überblick über umstrittene Kurzstreckenflüge, die häufig anstelle von umweltfreundlicheren Alternativen wie Bus oder Bahn genutzt werden. Von den 100 analysierten Spielen reisten Premier-League-Klubs 81 Mal mit Inlandsflügen. Die durchschnittliche Flugdauer betrug nur 42 Minuten – die kürzeste war 27 Minuten und die längste 77 Minuten.

Dem Bericht zufolge handelte es sich bei 37 der 81 Flüge um sogenannte „Positionierungsflüge“ in direktem Zusammenhang mit dem eigentlichen Flug. Dabei werden Flugzeuge in Position gebracht, um private Charterpassagiere an einem bestimmten Flughafen abzuholen. Sie dienen im Prinzip nur dem Ortswechsel und sind mit weniger als zehn Prozent der möglichen Fahrgastkapazität unterwegs fast leer. Deshalb werden sie auch Geisterflüge genannt.

Auch diese 37 Positionierungsflüge dauerten durchschnittlich 42 Minuten – die längsten 84 Minuten, die kürzesten nur 17. Die BBC vermutet, dass die tatsächliche Zahl dieser Flüge noch höher liegt, da nicht alle tatsächlich als „Positioning Flights“ gekennzeichnet sind.

Aufgrund der hohen Emissionen, die Flugzeuge produzieren, sind solche vermeidbaren Flugreisen in die Kritik geraten. Zumal es in vielen Fällen Alternativen gäbe, die zwar zeitlich auf das Gleiche gekommen wären, aber deutlich umweltfreundlicher gewesen wären.

Ein Beispiel aus Deutschland zeigt, wie es funktionieren kann. Der FC Bayern verzichtet auf einen Flug beim Auswärtsspiel zum Champions-League-Gruppenspiel bei Viktoria Pilsen. Stattdessen legten die Münchner die Strecke von 294 Kilometern bis zum tschechischen Nachbarn mit ihrem Mannschaftsbus und einer dreieinhalbstündigen Fahrt zurück. In der abgelaufenen Saison war man bereits zum Achtelfinalspiel bei RB Salzburg gereist.

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