Biathlon-Legende Sven Fischer ist ein Freund klarer Worte. Nach dem Massenstart von Östersund hat ihn eine Aktion richtig angepisst.
Ob am Schießstand, auf der Loipe oder als TV-Experte: Sven Fischer repräsentiert für viele Beobachter den Biathlonsport
Deutschland. Der Thüringer gilt allgemein als überlegt und zurückhaltend. Wenn ihm mal etwas nicht passt, nimmt der 51-Jährige kein Blatt vor den Mund – so wie am Sonntagnachmittag nach dem Massenstart-Rennen der Herren im schwedischen Östersund.
Auslöser: Antonin Guigonnat. Der französische Spitzensportler stürzte kurz vor dem zweiten Schießen auf der Strecke und beschädigte dabei sein Gewehr. Danach wechselte Guigonnat zu einer anderen Waffe, mit der er überhaupt nicht zurechtkam. Daher brach der 31-Jährige das Rennen vorzeitig ab.
ZDF-Experte Fischer war damit überhaupt nicht einverstanden. “Als Trainer würde ich ihm eine kleine Ohrfeige verpassen und sagen: Warum hörst du auf?” kommentierte der viermalige Olympiasieger die Aufgabe von Guigonnat.
Als Moderator Alexander Ruda sichtlich verwundert folgte („Ach ja, eine Ohrfeige?“), antwortete Fischer unmissverständlich: „So was lief.“
Fischer hielt es für wesentlich, dass Guigonnat „ohne äußere Einwirkung“ gefallen sei. Daher sah er es im Sinne der sportlichen Fairness als geboten an, auch das Rennen zu Ende zu fahren.
“In diesem Fall hat man ein Ersatzgewehr und es sollte für alle Athleten funktionieren”, sagt Fischer. Es ist ein “Universalgewehr”. Seine Handhabung sei “natürlich nicht einfach”, weil es im Sportlerbereich unterschiedliche Armlängen und Schulterbreiten gebe.